Das GOLD-Komitee aktualisiert seine Empfehlungen zur chronisch obstruktiven Lungenerkrankung regelmäßig. Dieser Text, den ich bereits 2021 für eine Patientenbroschüre erstellt habe, gibt den Stand zu diesem Zeitpunkt wieder. Er ist Teil einer ganzen Reihe an Aufklärungsbroschüren rund um die unheilbare Lungenkrankheit.
Aufbau und Funktion der Lunge
Die Lunge ist das zentrale Atemorgan und sorgt dafür, dass lebenswichtiger Sauerstoff in unser Blut gelangt. Denn alle Körperzellen benötigen Sauerstoff, um zu funktionieren. Gleichzeitig entsorgt sie Kohlenstoffdioxid, das als Abfallprodukt im Körper anfällt.
Die Lunge liegt, zusammen mit dem Herzen und den großen Blutgefäßen, in der Brusthöhle. Sie besteht aus dem rechten und linken Lungenflügel. Die Lungenflügel sind in sogenannte Lungenlappen unterteilt, diese wiederum in mehrere Lungensegmente. Ein erwachsener Mensch atmet in Ruhe etwa 14 Mal pro Minute ein und aus. Mit jedem Atemzug gelangt ungefähr ein halber Liter Luft in die Atemwege. Bei Anstrengung kann schneller und auch tiefer eingeatmet werden. Ist die Lunge nicht in der Lage, die in der jeweiligen Situation benötigte Menge an Sauerstoff zu liefern, empfinden wir Luftnot. Die körperliche Leistungsfähigkeit hängt aber nicht nur davon ab, wie gut die Lunge funktioniert, denn bei der Versorgung des Körpers mit lebenswichtigem Sauerstoff arbeitet unser Atmungsorgan eng mit dem Herz zusammen.
Der Herzmuskel pumpt über seine rechte Herzkammer mit Kohlenstoffdioxid beladenes Blut über die Lungenarterien zu den Lungenbläschen. Über ihre zarten Wände nehmen diese die gasförmigen Abfallstoffe auf, so dass sie ausgeatmet werden können. Gleichzeitig geben sie den Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft an das Blut ab. Dieses sauerstoffreiche Blut gelangt schließlich über die Lungenvene in die linke Herzkammer, die es in den gesamten Körper pumpt und dort die Organe beziehungsweise die Zellen mit dem lebenswichtigen Sauerstoff versorgt.
“Die Untersuchungen dienen nicht nur dazu, eine COPD festzustellen. Sie helfen dem Arzt auch dabei, ein auf den einzelnen Patienten zugeschnittenes Behandlungskonzept zu entwickeln, das sowohl das Stadium der Erkrankung, als auch eventuell vorhandene Begleiterkrankungen berücksichtigt.”
Prof. Dr. Wolfgang-Michael Franz,
Medizinischer Direktor
Anamnese
Liegen die typischen AHA-Symptome vor, kann der Arzt nach eingehender Befragung, einer körperlichen Untersuchung sowie einer Lungenfunktionsprüfung bereits sicher sagen, ob es sich um eine COPD handelt oder nicht. AHA steht für Atemnot bei Belastung oder in Ruhe, Husten und Abgehusteter Schleim.
Befragung des Patienten
Wie lange dauert der Husten schon an? Wie häufig tritt er auf? Wie viel Schleim wird abgehustet? Tritt bei körperlicher Betätigung Atemnot auf? Wie beeinträchtigen Husten und Atemnot den Alltag und den Schlaf? Mit solchen und ähnlichen Fragen wird der Arzt versuchen, sich ein genaueres Bild von den Beschwerden zu machen. Zusätzlich wird er nach typischen Risikofaktoren fragen und sich dabei vor allem erkundigen, ob der Patient raucht oder früher geraucht hat oder ob er im Beruf schädigenden Substanzen ausgesetzt war.